Die Geschichte des Bahnhofsviertels

Der Münchner Hauptbahnhof gehört zum Stadtbezirk 2 "Ludwigsvorstadt - Isarvorstadt". Innenstadt, Theresienwiese und das Innenstadtklinikum liegen in unmittelbarer Nähe.

 

Das Stadtviertel zeichnet sich durch ein Miteinander aller sozialen Schichten und vieler unterschiedlichen Kulturen aus,darüber hinaus ist der Hauptbahnhof der wichtigste Verkehrsknotenpunkt in München. Sieben S-Bahn- und vier U-Bahnlinien fahren den Hauptbahnhof an (STADT MÜNCHEN 2007). Tagsüber wird der Anteil der Wohnbevölkerung, stark von im Viertel beschäftigten Menschen übertroffen. Ein Großteil der Beschäftigten ist in den Unikliniken, sonstigen Kliniken sowie in Versicherungs-, Immobilien- und anderen Büros tätig. Neben diesen, das Viertel prägenden, Beschäftigungsmöglichkeiten hat sich im Bahnhofsviertel auch ein geschäftlicher und kultureller Schwerpunkt von ausländischen Bürgern gebildet, die stark zur Formung des Bahnhofsviertels beitragen (STADT MÜNCHEN 2007). Diese soziale Struktur entwickelte sich jedoch erst im Verlauf der Geschichte des Bahnhofsviertels und stellt den gegenwärtigen Stand dar.

 

Noch um die Wende zum 20. Jahrhundert galten Bahnhöfe als Vorzeigeobjekte des Fortschrittes. Man erwartete zahlungskräftige Reisende, denen eine maßgeschneiderte Infrastruktur in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes geboten werden sollte. An Bahnhofsvorplatz, Bayer- und Arnulfstrasse entstanden somit Hotels, Restaurants und Geschäfte des Einzelhandels (BARTMANN; In: HEINRITZ, WIEGANDT,WIKTORIN 2003). Das Bahnhofsviertel, im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört, wurde mit Geschäftshäusern und vor allem mit Hotels und Gaststätten wieder aufgebaut. Fast zwei Millionen Gäste übernachten dort jährlich (STADT MÜNCHEN, BEZIRKSAUSSCHUSS 2 2007).

 

Der Reisende hat sich jedoch im Laufe der Zeit verändert. Viele gastronomische Betriebe wurden durch Stundenhotels und Ramschläden verdrängt, was zu einem schlechten Image des Viertels führte. Im Zusammenhang mit dem schlechten Image des Viertels steht wiederum die Entwicklung zu günstigem Wohnraum, wodurch sich viele Randgruppen im Viertel ansiedeln und ein "Multi-Kulti-Viertel" entsteht. (BARTMANN; In: HEINRITZ, WIEGANDT,WIKTORIN 2003).

 

Die Tatsache, dass sich immer mehr Vergnügungsstätten wie Spielhallen und Sexshops im Bahnhofsviertel niederlassen sollte durch Bebauungspläne und die Ablehnung durch den Bezirksausschuss gemindert werden. Dies gelingt jedoch kaum mehr (STADT MÜNCHEN, BEZIRKSAUSSCHUSS 2 2007). Jedoch sollte das Image des Viertels nicht auf eine negative Bahn gelenkt werden. Das heutige Bahnhofsviertel bringt einen urbanen Stadtraum und ein exotisches Flair hervor. Viele ausländische Betriebe tragen hierzu bei und leisten außerdem einen maßgeblichen Beitrag zur Integration von Migranten in den Arbeitsmarkt und die deutsche Kultur. Das Viertel ist heute durch seine vor allem türkischen Bewohner geprägt worden und bietet durch eine hohe Konzentration türkischer Einzelhändler und Dienstleister (in der Goethe-, Schiller-, Landwehr- und Schwanthalerstrasse ein fremdländisches Flair Das Viertel stellt heute ein lebendiges Neben- und Miteinander unterschiedlicher Menschen dar, in das sich immer mehr Trendsetter wagen. Das Viertel wird dabei mehr und mehr "trendy" (HAFNER 2003).

Literaturangaben

BARTMANN, B. (2003): Das Bahnhofsviertel - Wohin geht die Reise?
In: HEINRITZ, G.; WIEGNADT, C.-C.; WIKTORIN, D. (Hrsg.):
Der München Atlas - Die Metropole im Spiegel faszinierender Karten (2003), Köln/Hamburg

 

HAFNER, S. (2003): "Integrationsmaschine Bahnhofsviertel"
In: HEINRITZ, G.; WIEGNADT, C.-C.; WIKTORIN, D. (Hrsg.):
Der München Atlas - Die Metropole im Spiegel faszinierender Karten (2003),
Köln/Hamburg STADT MÜNCHEN (2007): Die Ludwigsvorstadt;
http://www.muenchen.de/....;
(Zugriff: 23.03.2007; 11:30 Uhr)

 

STADT MÜNCHEN, BEZIRKSAUSSCHUSS 2 (2007): Ludwigsvorstadt - Isarvorstadt;
http://www.muenchen.info/ba/...;
(Zugriff: 23.03.2007; 11:35 Uhr)